Die Wasserburg zu Schkölen

Chancen oder Dornröschen?

Ein unsichtbarer Burgverein, eine Webseite, die nicht wirklich weiter hilft (auch die der Stadt Schkölen nicht), ein verschlossenes Burgtor nebst leerer (oder veraltete Informationen enthaltender) "Informationstafel" - hier wird Besucherfreundlichkeit neu definiert!

Eine Stadt, die sich vor Besuchern kaum retten kann, ob ihrer zahlreichen, gepflegten Sehenswürdigkeiten, braucht natürlich keine Burg, wozu auch.

Eine ansprechende Informationstafel, wie z.B. auf der Eckartsburg, dazu ein QR-Code der auf eine AKTUELLE Informationsseite zu Öffnungszeiten von Burg und Cafè verweist, das wäre das Mindeste, was man für Besucher, Stadt und Burg tun könnte. Das Gleiche eventuell am Zuckerbahn- Radweg und schon wäre der erste Schritt einer touristischen Erschließung getan. Dezenter Hinweis zur reichhaltigen Gastronomie- und schon wird ein Teil der dank E-Bikes stetig wachsenden Zahl der Radtouristen auch Schkölen entdecken.

Natürlich kann man es auch jener Gemeinde im Querfurter Land gleich tun, deren Volksvertreter erfolgreich einen Funkmast verhinderten, der das gähnende allgemeine Funkloch dort stopfen sollte.

Man will seine Ruhe haben!

Burgtor

Burgtor

Über die (funktionsfähige) Zugbrücke gelangt der Besucher durch das Burgtor in die Burg.

Das rekonstruierte Tor wurde im Jahr 2006 eingebaut. Obwohl der gesamte Wehrgang einschliesslich Zugbrücke 1983 rekonstruiert wurde, konnte erst später aus finanziellen Gründen der Eingang komplettiert werden.

Ich kann es nicht fassen!

In der "Ostthüringer Zeitung" vom 04.12.2024 auf Seite 15: "Wasserburg in Schkölen soll wieder zugänglich gemacht werden".

Also sozusagen soll erst einmal ein Konzept zur besseren Nutzung erstellt werden. Das beruhigt. Der Konzepte gab es schon viele. Letztendes scheiterte deren Umsetzung am schnöden Mammon. Und am Durchhaltevermögen der Beteiligten. Es bleibt also abzuwarten, ob es diesmal besser wird.

Interessant auch der zweite Teil des Artikels: Die Begehung des Denkmalensembles "Historischer Stadtkern von Schkölen" unter Beteiligung der Herren Karst (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie" und Landeskonservator Reinhard, gipfelte in dem Satz "Eine Streichung aus dem Denkmalbuch ist bislang noch nicht erfolgt".

Es ist bei Burg und Stadtkern das gleiche Problem: Leerstand und ausbleibende Nutzung der Bauten, verbunden mit ausbleibender Instandhaltung führen unweigerlich zum Verfall. Ab einer bestimmten Schwelle ist dann eine exorbitant teure Sanierung erforderlich, die in keinem Verhältnis zum (ideellen) Wert der Bausubstanz steht.

Ich will hier keinen Pessimismus verbreiten, aber meine Jahre der Arbeit an der Wasserburg und das Auf und Ab derselben in ihrer jüngeren Geschichte lassen eine gewisse Skepsis aufkommen. Zumal sich Bausubstanz von Burg und Stadt seit jeher nicht im Fokus der Stadtverwaltung befanden (abgesehen vom schnuckeligen Verwaltungssitz im Rittergut).